Kanada
1. Geografie
Nach Russland ist Kanada, das sich über die nördliche Hälfte des
nordamerikanischen Kontinents erstreckt mit einem Staatsgebiet von
fast 10.000.000 km² das zweitgrößte Land der Erde. Dies bedeutet,
dass Kanada fast 28 mal größer als Deutschland ist. Die
Küstenlinien entlang dem Atlantik, Pazifik und Nordpolarmeer sind
weltweit längsten (202.080 km). Im Süden des Landes verläuft die
8.890 km lange Grenze zu den USA. Aufgrund der extremen
klimatischen Bedingungen im Norden eignen sich nur 12% der
Gesamtfläche Kanadas für die landwirtschaftliche Nutzung. Aus
diesem Grund konzentriert sich der Großteil der Bevölkerung im
klimatisch milderen Süden des Landes.
Zwei Millionen Seen
bedecken 7,6% der kanadischen Landmasse. Sie haben zusammen mehr
als das Doppelte der Fläche Deutschlands. Die wichtigsten Seen
(Reihenfolge nach Größe der in Kanada gelegenen Fläche) sind der
Huronsee, der Große Bärensee, der Obere See, der Große Sklavensee,
der Winnipegsee, der Eriesee und der Ontariosee. Viele der großen
Seen liegen teilweise auch im Gebiet der Vereinigten Staaten. Der
größte gänzlich in Kanada gelegene See ist der Große Bärensee mit
31.328 km² in den Northwest Territories.
Kanada weist große
klimatische Unterschiede auf - Temperatur und Niederschlagsmenge
variieren je nach Region und Jahreszeit stark. Im hohen Norden
klettern die Temperaturen nur für wenige Monate im Jahr über den
Gefrierpunkt. Im Süden des Landes (42. Breitengrad vergleichbar
mit Barcelona) dauert der Winter dauert höchstens fünf Monate. Das
Klima ist durch milde Frühjahre, warme Sommer und angenehm frische
Herbste gekennzeichnet.
2. Politik
Die Hauptstadt von
Kanada ist Ottawa in der Provinz Ontario. Es besitzt zwei
offizielle Sprachen, englisch und französisch.
Kanada hat zehn
Provinzen und drei Territorien, jede mit einer eigenen Hauptsadt
(in Klammern): Alberta (Edmonton); British Columbia (Victoria);
Manitoba (Winnipeg); New Brunswick (Fredericton); Newfoundland
(St. John's); Nova Scotia (Halifax); Ontario (Toronto); Prince
Edward Island (Charlottetown); Quebec (Quebec City); Saskatchewan
(Regina); Northwest Territories (Yellowknife); Nunavut (Iqaluit);
und Yukon Territory (Whitehorse).
Die Bevölkerung Kanadas beträgt
rund 31 Millionen Einwohner.
Die größten Städte
sind Toronto (4,68 Millionen E.), Montréal (3,43 Millionen E.),
Vancouver (2,01 Millionen E.) und Ottawa-Hull, die Hauptstadt
Region (1,06 Millionen E.). Damit sind über ein Drittel aller
Kanadier in den vier größten Städten zu Hause.
Kanada gehört zu
den Ländern mit dem höchsten Lebensstandard in der Welt. Insgesamt
sieben Jahre in Folge - von 1994 bis 2000 - rangierte Kanada beim
Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen auf Platz 1.
Der Indikator für den Entwicklungsstand eines Staates bewertet u.a.
die durchschnittliche Lebenserwartung, den Alphabetisierungsgrad,
Bildungsabschlüsse und pro-Kopf-Einkommen. Auch 2001 und 2002
gehörte Kanada in der Studie mit Platz 3 wieder zu den
Spitzenreitern. Was das kanadische Gesundheitswesen betrifft, so
ist die medizinische Grundversorgung mit der Ausnahme von
Zahnbehandlungen kostenlos. Verschreibungspflichtige Arzneimittel
werden in der Regel kostenlos an Personen über 65 Jahren sowie an
Sozialhilfeempfänger abgegeben. Des weiteren verfügt Kanada über
ein gut ausgebautes Sozialversicherungsnetz einschließlich
Altersrente, Familienbeihilfen, Arbeitslosenversicherung und
Sozialhilfe.
3. Wirtschaft
Die kanadische
Automobilindustrie ist die viertgrößte der Welt. Mit einem Anteil
von 15 Prozent am BIP des verarbeitenden Gewerbes trägt sie
maßgeblich zur Volkswirtschaft Kanadas bei. Im Jahr 1999 stellte
die Branche 3,061 Mio Fahrzeuge her und erzielte damit einen
Umsatz von 73,2 Mrd CAD.
Weitere wichtige
Industriezweige sind Biotechnologie, Telekommunikations- und
Informationsindustrie sowie Luft- und Raumfahrt.
Die wichtigsten
landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind Getreide, Ölsaaten, Fleisch,
Fleischprodukte, lebende Tiere, Getränke und Spirituosen. Weizen
ist das bedeutendste Agrarexportgut. 80 Prozent der gesamten
Weizenernte wird exportiert. Die landwirtschaftliche Produktion
trägt zu 6% des Bruttoinlandproduktes bei.
Nach der Russischen
Föderation und Brasilien besitzt Kanada die drittgrösste
Waldfläche dieser Erde. Zwei Fünftel des Landes sind mit Wald
bedeckt. 12% der Waldfläche sind der Nutzung entzogen und
geschützt. Überwiegend findet man in Kanada Nadelholzwälder. Im
Osten sind es Fichte, Kiefer und die Lärche, wohingegen der Westen
durch Hemlock, Red Cedar und Douglasie gekennzeichnet ist.
Kanada besitzt
bedeutende Vorkommen von Erdgas, Erdöl, Gold, Kohle, Kupfer,
Eisenerz, Nickel, Kaliumkarbonat, Uran und Zink. Nach Saudiarabien
besitzt Kanada aufgrund der riesigen Ölschiefervorkommen die
zweitgrößten Erdölvorkommen der Welt.
4. Geschichte
Die Ureinwohner
Kanadas sind die sogenannten First Nations (Indianer) und Inuit
(Eskimos), die - je nach Theorie - vor 50.000 bis 15.000 Jahren
über eine Landbrücke, die Sibirien mit Alaska verband, aus Asien
kamen. Einige dieser Menschen blieben im Gebiet des heutigen
Kanadas, andere wanderten weiter nach Süden. Als die ersten
Europäer eintrafen, war Kanada von verschiedenen
Ureinwohnervölkern besiedelt, die je nach Region nomadisch oder
sesshaft waren. Sie lebten vom Fischfang, der Jagd, sammelten
Wurzeln und Beeren oder betrieben Ackerbau. Der erste Kontakt
zwischen der Urbevölkerung und Europäern überhaupt fand um das
Jahr 1.000 statt, als sich für einen kurzen Zeitraum Wikinger auf
Neufundland ansiedelten. Es dauerte jedoch noch weitere 600 Jahre,
bevor es zu Kontakten mit Europäern kam, die das Land nachhaltig
prägen sollten.
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