• Berufe/Bildung • Bücher • Ernährung • Finanzen • Geographie - Bauwerke • Geschichte • Gesundheit • 
Internet •  Menschen • PC • Reisen • Sport • Technik • Tiere • Zeitgeist/Kunst/Geistiges • Sonstiges •


• Baseball •
• Basketball •
• DEL Deutsche Eishockey Liga •
• Fallschirmspringen •
• Fliegenfischen •
• Fussball •
• Golf •
• Handball •
• Laufband •
• Paintball •
• Radfahren •
• Salsa •
• Sportgeräte •
• Taekwondo •
• Tauchen •
• Wrackangeln •
   

Taekwondo

"Taekwondo" ist koreanisch und bedeutet wörtlich übersetzt "Fuß - Faust - Weg".

"Fuß" und "Faust" stehen für die wichtigsten Techniken des Taekwondo: Kicks in allen Variationen, in Bauch oder Kopfhöhe, gedreht, gesprungen, doppelt oder dreifach und Fausttechniken, vor allem Fauststöße zum Angriff und Blocks zur Verteidigung.

Der "Weg" hingegen beschreibt die persönliche Entwicklung, die jeder echte Taekwondoka durchläuft, vom Weißgurt zum Schwarzgurt, vom Schüler zum Meister. Dabei geht es um mehr, als nur sportliche Fortschritte. Wird Taekwondo richtig gelehrt und erlernt, wird es zur Charakterschule. Geduld, Respekt vor dem Gegenüber, Erkennen der eigenen Schwächen und Stärken, Selbstdisziplin sind nur einige Aspekte, mit denen sich der Sportler im Training auseinandersetzen muss.

Attraktive Vielseitigkeit

Die beiden wichtigsten Disziplinen des Taekwondo sind Wettkampf und Formenlauf.

In der DTU wird Vollkontakt Wettkampf nach den WTF (World Taekwondo Federation)-Regeln betrieben. Der Vollkontakt-Wettkampf ist Olympische Disziplin.
Wettkampftaekwondo ist schnell, technisch und taktisch anspruchsvoll und sehr spannend. Während der Wettkampfsaison finden fast an jedem Wochenende größere und kleinere Meisterschaften für Anfänger und Fortgeschrittene in verschiedenen Regionen Deutschlands statt. Wer also Spaß am Wettkampftraining hat, findet immer Gelegenheit, seine Fähigkeiten zu erproben.

Formenlauf ist für jeden Taekwondoka Pflicht, der Gürtelprüfungen ablegen möchte. Für jede Prüfung muss eine neue Form (Poomse) erlernt werden. Die Formen sind eine feste Abfolge von Angriffs- und Verteidigungstechniken, die gegen einen imaginären Gegner ausgeführt werden. Formenlauf ist auch Wettkampfdisziplin und wird auf Turnieren betrieben. Bewertet werden dann z.B. die Exaktheit der Ausführung, der Ausdruck und die Dynamik der Bewegungen. (Genaueres finden Sie unter der Rubrik Poomse bzw. Regeln).

Daneben gibt es drei weitere Sparten:
In der Grundschule wird trainiert, die Basistechniken korrekt und effektiv auszuführen. Beim Bruchtest wird die Durchschlagkraft der erlernten Techniken erprobt. Bei der Selbstverteidigung übt man Methoden, sich gegen konkrete Angriffe zur Wehr zu setzen.

Taekwondo - für jeden das Richtige

Taekwondo wird von Sportlern jeden Alters und beiderlei Geschlechts mit Begeisterung betrieben.
Kinderkurse sind für Kids ab etwa fünf Jahren geeignet. Die Kinder werden dort nicht nur spielerisch zu gesunder Bewegung angeleitet. Stille Kinder werden ermutigt, sich mehr zuzutrauen, hyperaktive Kinder lernen sich in eine Gruppe einzufügen und Rücksicht auf andere zu nehmen. Wettkampftaekwondo ist gut für die Fitness und fördert vor allem Kraft und Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit. Der Formenlauf ist ruhiger und fast meditativ, dabei aber trotzdem überraschend anstrengend.
Allen Bereichen gemein ist das "Do", die geistige Dimension des Taekwondo. Davon fühlen sich viele Sportler angesprochen, die vom Training mehr erwarten, als Funfaktor, Schwitzen und Muskelkater - eine Bereicherung für Körper und Geist.

Die junge olympische Disziplin Taekwondo, blickt auf eine lange Tradition zurück.

Heimat des Taekwondo: Korea

Schon Wandgemälde aus der Koguryo-Dynastie, dem etwa um 37 v. Chr. gegründeten koreanischen Königreich, zeigen Kämpfer beim Ausführen von Kampftechniken, die noch heute gebräuchlich sind. Während seiner langen Geschichte nahm Taekwondo verschiedene Elemente der koreanischen Kultur auf. Vor allem Buddhistische und Taoistische Einflüsse - geistige Konzentration, Meditation, Respekt vor dem Meister oder älteren Schülern... - sind bis heute wirksam.
Taekwondo blieb von den Wechselfällen der Geschichte nicht verschont und wurde unter der japanischen Besatzung Koreas in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts sogar verboten. Viele Koreaner trainierten deshalb heimlich und Taekwondo wurde zum wichtigen Bestandteil der koreanischen Identität.
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Teilung in Nord- und Südkorea, begann auch für Taekwondo ein geteiltes Zeitalter. In Nordkorea entwickelte sich unter General Choi das ITF (International Taekwondo Federation) System, in Südkorea unter Kim Un-Yong das WTF (World Taekwondo Federation) Taekwondo. 1971 wurde Taekwondo in Korea als Nationalsport anerkannt und 1973 wurde die WTF offiziell gegründet. Im selben Jahr fand in Seoul die erste Weltmeisterschaft Taekwondo statt.
Wurde bisher nur Wettkampftaekwondo auf Weltebene ausgetragen, so wird 2006 auch die erste, lange erwartete Weltmeisterschaft Formen stattfinden.

Erfolgreich etabliert: Taekwondo in Deutschland

1965 fand die erste Taekwondo Demonstration koreanischer Großmeister in Deutschland statt. Seither ist diese koreanische Kampfsportart in Deutschland fest etabliert: Bereits 1968 gab es die erste deutsche Meisterschaft. Auch an der ersten Taekwondo-Weltmeisterschaft 1973 nahm ein deutsches Team teil. Eine deutsche Damen-Mannschaft gibt es seit 1975. 1979 wurde die erste Weltmeisterschaft in Deutschland, in Sindelfingen, ausgetragen, damals wurde mit Rainer Müller auch der erste Deutsche Weltmeister.
1981 wurde die Deutsche Taekwondo Union (DTU) gegründet. Heute umfasst sie 16 Landesverbände bestehend aus 867 Vereinen und 59.908 Mitgliedern.
Besonders stolz ist die DTU auf die Austragung der 16. Weltmeisterschaft Taekwondo, die vom 24. - 28. September 2003 in Garmisch-Partenkirchen stattfand. Drei deutsche Sportler schafften es dort in die Medaillenränge.

Taekwondo olympisch

1981 wurde Taekwondo als olympische Disziplin anerkannt. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona wurde es als Demonstrationssportart ausgetragen. Bei der IOC-Sitzung 1994 in Paris wurde Taekwondo zur vollwertigen Olympischen Sportart erklärt - und endlich war es so weit: Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney erlebte Taekwondo seine olympische Premiere. Mit dabei waren drei Sportler aus Deutschland: Fadime Helvacioglu, Aziz Acharki und Faissal Ebnoutalib. Faissal Ebnoutalib konnte sich die Silbermedaille erkämpfen.
Weniger gut lief die Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele 2004 in Athen. Weder beim Welt-Qualifikationsturnier in Paris noch beim europäischen Qualifikationsturnier in Baku konnte ein deutscher Spieler die Voraussetzungen für eine Olympiateilnahme erfüllen. Nur eine Wild Card könnte jetzt noch verhindern, dass die Taekwondo Wettkämpfe in Athen ohne deutsche Beteiligung stattfinden.
Die nächste Chance für olympisches Gold wird sich den deutschen Sportlern dann erst 2008 in Peking bieten. Die DTU wird alles daran setzen, dort wieder vertreten zu sein.

Dieser Beitrag wurde uns von Michaela Zimmermann  zur Verfügung gestellt.
Homepage: www.taekwondo-kaufbeuren.de

 

Startseite   Impressum/AGB