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Boysday - Girlsday

Der Girlsday und der Boysday sind deutschlandweit Aktionstage, die jährlich stattfinden. Während die Tradition des Girlsdays auf die frühen 2000er-Jahre zurückgeht, gibt es den Boysday erst seit dem Jahr 2011. Generell geht es an beiden Tagen darum, jungen Menschen geschlechtsuntypische Berufe vorzustellen. Die genaue Ausgestaltung unterscheidet sich dabei nach Region und Bundesland.

Entstehung des Girlsday in Deutschland

Der Girlsday (offiziell: Girls’Day) geht auf eine deutsche Gemeinschaftsinitiative zurück. An der Schaffung beteiligt waren mehrere Bundesministerien (darunter Bildung und Forschung sowie Familie und Soziales), die Agentur für Arbeit sowie zahlreiche Initiativen und Aktionsbündnisse. Erstmals fand der Girlsday in Deutschland am 26. April 2001 statt. Damals gab es insgesamt 39 Veranstaltungen und 1.800 Teilnehmerinnen. Das Projekt wurde in den Folgejahren allerdings konsequent ausgebaut und erreichte 2007 mit über 130.000 Teilnehmerinnen einen neuen Höhepunkt. Seitdem ist die Zahl der stattfindenden Veranstaltungen weiter gestiegen, die Teilnehmerzahlen sind allerdings leicht rückläufig. Der Girlsday findet traditionell an einem Donnerstag im April statt.
Sinn des Girlsday
Der Girlsday verfolgt ein sozialpolitisches relevantes Ziel. So geht es an dem Mädchentag allen voran daran, Mädchen für Berufe zu begeistern, die traditionell von Jungs ausgeübt werden. Das gilt besonders für technische Berufe sowie solche mit hohem Körpereinsatz. Der Sinn des Girlsdays ist die Beseitigung des Fachkräftemangels in vielen Bereichen. Darüber hinaus hat sich der Girlsday als wichtiges Instrument für die Gewinnung von hochqualifizierten Mitarbeitern entwickelt. Durchschnittlich schneiden Mädchen in der Schule und im Studium heute besser ab als Jungs. Entsprechend haben sie sich für viele Unternehmen zu interessanten Arbeitskräften entwickelt.

Zeitgemäße Studien zeigen ebenfalls, dass ein guter Mix aus männlichen und weiblichen Mitarbeitern für bessere Gesamtergebnisse sorgt. Entsprechend haben besonders Unternehmen aus männerdominierten Bereichen ein großes Interesse daran, ihre Jobs auch für Frauen interessant zu machen.
Durchführung des Girlsday

Am Girlsday gibt es deutschlandweit mittlerweile fast 10.000 Veranstaltungen, die von Verbänden und Unternehmen organisiert werden. Dabei gibt es verschiedene Arten der Durchführung. Das Angebot richtet sich grundsätzlich meist an Mädchen ab der 5. Jahrgangsstufe, die einen männerdominierten Beruf kennenlernen möchten. In manchen Bundesländern ist die Teilnahme am Girlsday sogar Pflicht. Meist werden am Girlsday sogenannte offene Veranstaltungen durchgeführt. Bei diesen werden die Berufe vorgestellt, teilweise gibt es zudem Führungen durch Werke oder Produktionsstätten, um den Beruf live zu sehen. Teilweise werden auch Mini-Praktika angeboten, die besonders auf Schülerinnen abgestimmt sind. Einige Unternehmen bieten Mitarbeitertöchtern zudem die Möglichkeit, ihre Eltern am Girlsday zur Arbeit zu begleiten.



Erfolg des Girlsday

Der Aktionstag scheint in Deutschland einen relevanten statistischen Erfolg zu haben. Von den Teilnehmerinneren werden technisch-naturwissenschaftliche Berufe nachträglich überwiegend positiv betrachtet. Seit der Einführung des Girlday lässt sich zudem eine Zunahme der Studienanfängerinnen in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen beobachten. In durchschnittlich jedem zehnten teilnehmenden Unternehmen arbeiten heute bereits ehemalige Teilnehmerinnen des Girlsdays. Der Erfolg des Aktionstages gilt daher als unbestritten.

Entstehung des Boysday in Deutschland

Der Boysday (offiziell: Boys'Day) hat eine deutlich kürzere Tradition als der Girlsday. Einige Bundesländer bieten schon seit 2002 einen gekoppelten Aktionstag, oft „Zukunftstag“ genannt, für Jungen und Mädchen an. Im Sinne der Gleichberechtigung gab es in den letzten Jahren aber auch darüber hinaus Bestrebungen, einen eigenen Aktionstag für Jungen einzuführen. Aus verschiedenen Initiativen, unter anderem in Hamburg und Aachen, entstand 2011 der erste deutschlandweite Boysday. Dieser findet seitdem generell am selben Tag wie der Girlsday statt.
Über den Namen Boysday wurde lange Zeit debattiert, mittlerweile hat sich dieser als Pendant zum Girlsday allerdings durchgesetzt.
Sinn des Boysday

Der Boysday hat einen vergleichbaren Zweck wie der Girlsday. Dabei geht es darum, Jungen an für sie eher untypische Berufe heranzuführen. Geht es beim Girlsday allen voran um Fachkräfte im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich, sollen Jungen am Boysday eher an soziale Berufe herangeführt werden. So wird bereits seit Jahren darüber debattiert, ob die Ausbildung von Jungen darunter leidet, dass es in Erziehungs- und Lehrberufen eine Ungleichheit der Geschlechter gibt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass beide Geschlechter von einer ausgeglichenen Zahl an männlichen und weiblichen Erziehungs- und Lehrkräften profitieren können. Auch in anderen sozialen Berufen, etwa in der Pflege oder im Gesundheitsbereich, sind männliche Arbeitskräfte weniger vertreten. Auch einige Bürotätigkeiten und teilweise sogar technische Berufe wie der des pharmazeutisch-technischen Assistenten gelten statistisch eher als Frauenberufe.

Durchführung des Boysday

Der Boysday wird analog und sehr ähnlich dem Girlsday durchgeführt. Viele soziale Stätten, etwa Altenheime oder Kindergärten, laden zu Veranstaltungen oder einem Tag der offenen Tür ein. Dabei sollen Jungen die Vor- und Nachteile eines Berufes im sozialen Bereich aufgezeigt werden. Insgesamt nehmen allerdings deutlich weniger Unternehmen und Firmen am Boysday teil als es beim Girlsday der Fall ist. Auch deshalb hat sich der Tag nie als relevanter Aktionstag durchgesetzt. Es fehlt bis heute entsprechend an statistischen Zahlen, die den Erfolg des Boysday messen.

Zukunftstag als Kombinationsmodell

In einigen deutschen Bundesländern, etwa in Brandenburg oder Niedersachsen, werden der Boysday und der Girlsday bereits seit vielen Jahren verbunden. Statt klar abgetrennter Aktionstage gibt es einen sogenannten Zukunftstag, an dem sowohl Mädchen als auch Jungen dazu angeregt werden sollen, sich mit vom anderen Geschlecht dominierten Berufen auseinanderzusetzen. Generell wird der Tag auch dazu genutzt, Berufschancen in vielen verschiedenen Bereichen aufzuzeigen. Ein ähnliches Konzept gibt es auch in anderen Staaten, etwa der Schweiz

 

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