Kryptowährung
Kryptowährungen oder auch Kryptogeld genannt,
sind im Finanzwesen ein ausschließlich digitales Zahlungsmittel.
In der Regel basieren die Währungen auf kryptografischen
Elementen, wie Blockchains und digitales Signaturen. Mit
Kryptowährungen soll ein unabhängiges, besser verteiltes und vor
allem sicheres Finanzsystem ermöglicht werden. Als erste
Kryptowährung wurde 2009 der Bitcoin vorgestellt, der eigentlich
als dezentrales Buchungssystem konzipiert wurde, aber durch
Spekulation zur Kryptowährung wurde. Gleichzeitig ist Bitcoin noch
immer die erfolgreichste Kryptowährung. 2018 gibt es allerdings
schon über 4.500 Kryptowährungen, darunter Ethereum,
Ripple und EOS. Als offizielle Währung sind die
Kryptowährungen aber weiterhin umstritten, wenn auch viele Banken
Interesse am digitalen Geld haben.
Kryptowährungen sind besonders durch den
Bitcoin ins mediale Interesse gerückt, als die Währung Mitte
Dezember 2017 einen Stand von fast 20.000 US-Dollar pro Bitcoin
erreichte. Als Anlage mit enormem Wachstumspotenzial fand Bitcoin
schnell Anleger, von denen einige sehr reich wurden. Investierte
jemand Anfang Juni 2012 etwa 1.000 Euro in Bitcoin, so erhielt er
rund 100 Bitcoins. Diese wären Anfang Dezember 2017 bereits 1
Million Euro wert gewesen. Doch hier, wie auch bei vielen anderen
Kryptowährungen liegt das Problem. Die großen Kursfluktuationen
machen die Kryptowährungen nicht gerade zu stabilen Währungen.
Auch die Verteilung der Währungseinheiten ist
problematisch. Bei Bitcoin besitzen etwa 1.000 Personen die Hälfte
der existenten Bitcoins, die zahlenmäßig limitiert sind. Somit
ergibt sich ein ähnliches Problem, wie auch schon bei echten
Währungen. Besonders große Anteile gibt es in China und
stromreichen Ländern, wie Island und Norwegen. Durch den günstigen
Strom können, sogenannte Miningrigs Kryptowährungen, wie Bitcoin
„schürfen“. Man geht davon aus, dass etwa 130 TWh an elektrischer
Energie durch das Minen verbraucht werden, was in etwa dem
jährlichen Stromverbrauch Argentiniens entspricht.
Beim Mining werden spezielle Rechenchips
genutzt, die neue Blöcke in einer Blockchain generieren können.
Während das bei Bitcoin möglich ist, funktioniert das bei anderen
Kryptowährungen nicht, beispielsweise, wenn sie nicht auf einer
Blockchain basieren. Als Rechenchips haben sich besonders einige
Grafikprozessoren empfohlen, da diese besonders viele Hashes
berechnen können. Durch die hohe Nachfrage an Grafikkarten stiegen
die Preise für Grafikkarten besonders 2017 sehr stark an.
Teilweise kam es zu Engpässen bei einigen Modellen, sodass
Grafikkartenhersteller gezielt Mining-Grafikkarten produzierten.
Mittlerweile haben sich die Preise aber einigermaßen normalisiert,
was nicht zuletzt auch am abebbenden Interesse an den
Kryptowährungen liegt.
Bei vielen Kryptowährungen ist der Wert der
Währung mit einer anderen Wertanlage abgesichert. So soll
garantiert werden, dass keine Wertverluste entstehen und die
Währung so sicher bleibt. Ein größeres Problem sehen Experten aber
bei der Hürde von 51 %. Sollte es einem Miningpool gelingen, die
Mehrheit der Rechenleistung aufzubringen, so wären sie in der Lage
die Währung manipulieren zu können. Damit wäre das
Proof-of-work-Konzept gescheitert, wonach die Kontrolle der
Währung gleichmäßig über eine Vielzahl von Prozessoren und Nutzern
verteilt wäre. Bislang hat es zwar noch keine Organisation
geschafft mehrheitliche Anteile zu erlangen, doch die Gefahr
besteht weiterhin.
Ob in Zukunft Kryptowährungen als legitime
Währungen Verwendung finden, hängt auch ganz von den Banken und
den Bankenaufsichten ab. Regulierungen könnten die Kryptowährungen
marktfähig machen, könnten aber auch das Ende der Kryptowährungen
als solches bedeuten. Denn der Grundgedanke zielt auf ein
dezentrales, offenes System ab, das von jedem nutzbar ist, ohne
Regulationen und ohne Konditionen. Anonymes Bezahlen ist aber vor
allem den Finanzinstituten ein Dorn im Auge, denn so können auch
große Geldmengen am Fiskus vorbei überwiesen werden.