Seidenmalerei
Wer sich heute dem Hobby der Seidenmalerei verschreibt, widmet
sich einer faszinierenden Tätigkeit mit langer Tradition.
1. Geschichte
Die ältesten Spuren zur Seidenherstellung finden sich in China und
werden auf ca. 3000 Jahre datiert. Man fand mit Tusche und
Erdpigmenten gemalte Bildnisse, deren Alter auf 2000 Jahre
geschätzt wird. Die Seidenstraße als wichtigste Handelsbrücke
zwischen Europa und Asien trägt ihren Namen nicht umsonst und so
gelangte das feine Material schließlich auch nach Europa. Doch für
künstlerische Zwecke wurde es ziemlich spät verwendet. Erst
Picasso bzw. Gauguin konnten sich für dieses Material als Malgrund
begeistern.
2. Seide heute
Da der Preis von Seide im historischen Vergleich heute für jeden
erschwinglich ist, hat sich inzwischen die Seidenmalerei als Hobby
oder sogar Profession etabliert. Die Techniken sind relativ leicht
zu erlernen und man benötigt keine sehr kostspieligen
Ausrüstungsgegenstände. Man kann individuelle Geschenke
herstellen, seien es Schals, Tücher, Krawatten oder sogar Röcke,
Jacken u.a. Kleidungsstücke. Selbstverständlich kann Seide auch
als Malgrund für dekorative Kunst verwendet werden.
3. Das Material
Die meistverwendeten Materialien sind Pongé oder auch Japanseide
genannt, Crepe de Chine oder Seidenjacquard. Diese Materialien
sind für die meisten Zwecke geeignet und lassen sich mit allen
Farben bemalen. Die feinen Stoffe Georgette und Chiffon eignen
sich vor allem für Schals und weichfließende Farbverläufe, während
Satin und Crepe Satin leuchtende Farben garantieren und für
Kleidung und Bilder infrage kommen.
4. Farben und Zubehör
Bei den Seidenmalfarben unterscheidet man solche, die
dampffixierbar sind und solche, die bügelfixierbar sind. Während
ein Bügeleisen in jedem Haushalt vorhanden ist, wäre ein
Dampffixierer eine Spezialanschaffung, die jedoch nicht nötig ist,
wenn man eine Mikrowelle sein eigen nennt. Auch hierin lassen sich
solche Farben fixieren. Neben den Flächenfarben gibt es noch
Konturfarben und Konturstifte bzw. Gutta, die bei einer bestimmten
Technik eingesetzt werden, wenn die Farbränder nicht ineinander
fließen sollen. Außerdem lassen sich die Farben mit Effekt- oder
Verdickungsmitteln modifizieren.
Um das Seidenmaterial bemalen zu können, muss es gespannt und
fixiert werden. Dazu bietet der Fachhandel entsprechende Rahmen
mit Zubehör an. Rahmen sollten nicht zu klein gewählt werden, da
man die Spannfläche zwar verkleinern, aber nicht vergrößern kann.
5. Seidenmaltechniken