Legasthenie
Legasthenie ist eine andauernde schwere
Beeinträchtigung beim Erlernen des Lesens und Schreibens. Deshalb
wird auch oft von Lese- und Rechtschreibschwäche, kurz LRS,
gesprochen. Für Menschen, die an dieser Störung leiden, ist es
sehr schwer die Sprache in Schrift umzuwandeln und ebenso auch
umgekehrt. Lesen und Schreiben benötigt man nahezu immer bei der
Bewältigung des Alltags. Dadurch haben Legastheniker meist große
Probleme im privaten und beruflichen Bereich. Wissenschaftlichen
Studien verweisen darauf, dass diese Lese- und
Rechtschreibschwäche nicht als Krankheit betrachtet wird. Die
Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet sind noch nicht
abgeschlossen, bis heute sind mehrere Ursachen für die Entstehung
von LRS bekannt. Zum einen spielt die Genetik bzw. die Vererbung
eine Rolle. Auch Funktionsstörungen im Gehirn der Betroffenen
können dafür verantwortlich sein. Ebenso Beeinträchtigungen bei
der Verarbeitung von Informationen, die visuell und akustisch
aufgenommen werden, sowie Verzögerungen bei der Entwicklung der
Sprache stellen Ursachen dar. Größtenteils lässt sich die
Entstehung aber nicht auf nur eine dieser Komponenten reduzieren.
Üblicherweise wird die
Legasthenie
bei Kindern festgestellt, wenn das Schulalter erreicht ist. Davon
betroffenen Kindern fällt es z. B. schwer, das Alphabet
wiederzugeben, Buchstaben auseinander zu halten, die Reihenfolge
der Wörter im Satz nicht zu vertauschen und zügig und flüssig zu
lesen. Es ist ihnen auch nicht möglich, Informationen aus
gelesenen Texten wiederzugeben. Diese aufgeführten Punkte lassen
sich natürlich mehr oder weniger bei allen Kindern erkennen, die
das Lesen und Schreiben lernen. Der Unterschied besteht darin,
dass bei Legasthenikern diese Fehler ausgeprägter sind und sie
beim Lernen nicht dieselben Fortschritte wie die meisten anderen
Kinder machen. Wenn die Vermutung besteht, dass eine Lese- und
Rechtschreibschwäche vorliegt, sollte ein Facharzt konsultiert
werden. Dieser wird zuerst untersuchen, ob eine Störung des Gehörs
oder der Augen vorliegt. Danach werden weitere Tests durchgeführt.
Bestätigt sich die Vermutung, dass Legasthenie vorliegt, dann
besteht die Möglichkeit Therapien durchzuführen und an
Förderprogammen teilzunehmen.